1.Agent Orange: Als Doktorand untersuchte Arthur W. Galston im Jahr 1943 die Verwendung von 2,3,5-Trijodbenzoesäure (TIBA), um den Ertrag von Sojabohnen zu fördern, und stellte fest, dass sehr hohe Werte eine entlaubende Wirkung hatten. Das britische und US-amerikanische Militär entwickelte TIBA später und ohne Wissen Galstons zum Entlaubungsmittel „Agent Orange“ weiter, das in Malaya und Vietnam durch das US-amerikanische Militär intensiv eingesetzt wurde, um den nationalen Kämpfern die Nahrungsgrundlagen zu entziehen und freie Sicht unter die bisher sehr dichten Blätterdächer von den Flugzeugen auf den Boden zu erhalten. Der Name „Agent Orange“ stammt von den orangefarbenen Schildern, die auf den Giftfässern klebten. In einigen Gebieten Vietnams stiegen die Raten der Todgeburten um bis zu 50%. Galston wurde Bioethiker und sprach sich gegen solche militärischen Verwendungen der Wissenschaft aus. 1971 wurde, auch mit Hilfe von Galston, der Einsatz von „Agent Orange“ offiziell in den USA verboten. 2. Der Magnetiseur: Franz Anton Mesmer (1734–1815)behandelte am 28. Juli 1774 erstmals die 29-jährige „Jungfer Oesterlin“ mit Magneten. Seine schon von etlichen Zeitgenossen abgelehnte Theorie und die von ihm entwickelten Behandlungsmethoden (magnetische Kur) wurden beide auch als Mesmerismus, die Anwendung als Heilmagnetismus bezeichnet. 1784 erklärte eine von der französischen Regierung einberufene wissenschaftliche Kommission, der unter anderem Antoine Laurent de Lavoisier und Benjamin Franklin angehörten, den Mesmerismus für unwirksam. Seine Heilerfolge seien Produkt von Einbildungskraft der Patienten (in heutiger Terminologie ein „Placebo-Effekt“) und Nachahmung. 3.Schönheit muss leiden: Der Mediziner Albert C. Geyser entwickelte im Jahr 1905 im Zuge des Röntgenbooms ein Röntgengerät, von dem er glaubte durch Unterdrückung der ionisierenden Strahlung, die zellschädigende Wirkung der Röntgenstrahlung aufzuheben. Ab den 1920er Jahren verkaufte und verlieh Geyser seine Geräte über seine „Tricho Sales Corporation" zur angeblichen harmlosen Haarepilierung. Das grausige Ausmass offenbarte sich aber erst Jahrzehnte später. In einer Studie in den 1970er-Jahren wurde offenbart, dass mehr als 35 Prozent aller Krebsfälle bei Frauen, die aufgrund von Strahlung entstanden sind, mit der Röntgenenthaarung zusammenhängen.